#37 | Minimalismus ist die Lösung

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In dieser Podcastfolge diskutieren wir über verschiedene Themen im Zusammenhang mit Minimalismus, Selbstfindung und Lebensstilveränderungen. Wir reflektieren unsere Gedanken und Erfahrungen. Dabei geht es um die Frage, ob es realistisch ist, in den nächsten 50 Jahren nichts mehr zu konsumieren.

Patrick hat wieder etwas gekauft und erörtert seine ambivalenten Gefühle darüber. Er stellt fest, dass er trotz der Auseinandersetzung mit Minimalismus immer noch auf Konsumfallen hereinfallen kann.

Wir reflektieren auch über die wachsende Anzahl von Menschen, die sich mit Minimalismus und alternativen Lebensstilen auseinandersetzen. Wir diskutieren den Druck in der Gesellschaft, weniger zu arbeiten und mehr Lebensqualität zu suchen. Wir stellen fest, dass viele Menschen nach tieferer Bedeutung in ihrem Leben suchen und den Sinn hinter ihrer Arbeit verstehen möchten.

Wir freuen uns über das gestiegene Interesse an unserem Podcast und die wachsende Gemeinschaft von Gleichgesinnten. Vielen Dank!

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00:00:00: Weil jetzt die nächsten 50 Jahre gar nichts mehr konsumieren ist ja jetzt auch nicht das erklärte Ziel.

00:00:04: Und ich bin mir nicht mehr so sicher ob das wirklich der beste Weg ist.

00:00:10: Und ich hab wieder überlegt erzähl dir das dir nicht, weil du bist immer der der nachher schimpfen kann. Hier zu Hause schimpft ja keiner.

00:00:15: Auch glaube ich zwangsläufig die Leute durch so ziemlich ähnliche Phasen gehen wie wir sie gegangen sind, weil das mehr oder weniger gar nicht anders geht.

00:00:26: Herzlich willkommen zurück bei der Minimalist und der Banker.

00:00:30: Diese Woche machen wir wieder einen Deep Dive zum Thema Minimalismus.

00:00:35: Viel Spaß bei dieser Folge.

00:00:38: Ich glaube, ich habe noch nichts so lange.

00:00:41: Ist ja mal spontan eine Idee. Unser Podcast war ja eine Idee.

00:00:46: So lange dann auch tatsächlich durchgezogen.

00:00:48: Meistens hat man ja eine Idee und dann drei Wochen später ist es wieder vergessen.

00:00:52: Von daher ist es wirklich crazy, dass wir schon bei Woche 37 sind.

00:00:55: Mhm. Aber meinst du nicht, das ist dasselbe wie wenn du zusammen beginnst zum Beispiel Sport zu machen. Du gehst zusammen ins Gym.

00:01:03: Und zu zweit ist es einfacher, weil wenn der eine keinen Bock hat, dann tust der andere.

00:01:10: Und so geht es besser.

00:01:14: Ja, das könnte sein. Ja, hast recht.

00:01:17: Ja, gab ja mal Momente, wo der eine vielleicht eher sagt, komm, machen wir jetzt, oder der andere, ja stimmt. Und man fühlt sich natürlich verpflichteter.

00:01:23: Stimmt auch.

00:01:25: Wenn du weißt, es hängt noch ein zweiter quasi mit drin, der, ja,

00:01:28: darauf angewiesen ist, ein Stück weit, dass das halt funktioniert. Ja, stimmt, stimmt.

00:01:34: Du hast mir gerade Fotos geschickt und da musste ich ein bisschen schmunzeln, weil,

00:01:39: also für die Zuhörer, du hast hier, du bist scheinbar immer noch auf deinem Lieblings-Gampingplatz,

00:01:44: ich sehe hier eine Treppe, einen Steg, ich sehe, und das muss ich,

00:01:49: das ist schon bezeichnend, du hast einen Baum gepflanzt.

00:01:53: Also etwas, was man ja sagt, was man mal in seinem Leben machen soll, wenn man Familie hat, Haus gebaut hat und dann da einen Baum zu pflanzen.

00:02:01: Ich weiß jetzt nicht wofür dieser Panda auf dem Stein steht. Erwartet ihr Nachwuchs oder ist das einfach nur so?

00:02:06: Nein. Nein. Das ist mehr, es war eine Holländerin hier, die hatte Farbe dabei und ich habe jetzt zum ersten Mal seit vier Jahren eine Woche Urlaub.

00:02:21: Du hast nichts zu der Arbeit gemacht? Ich hab Urlaub eingegeben.

00:02:24: Oder wie?

00:02:25: Jetzt diese Woche hab ich einfach frei.

00:02:27: Okay.

00:02:28: Das erste Mal.

00:02:30: Und es funktioniert, weil bei "I need content" hab ich alles erledigt für eine Woche.

00:02:35: Und bei "Auto Solar", wo ich sonst noch arbeite, hab ich am Freitag spontan gefragt,

00:02:41: kann ich nächste Woche Urlaub machen?

00:02:43: Und der Chef meinte, ja, kein Problem mach ich.

00:02:46: Cool.

00:02:47: Und dann war sie da und ich habe ihr gesagt, mir ist langweilig.

00:02:53: Und weil Urlaub, kann nicht ruhig sitzen, hat sie gesagt, ja dann probier doch mal etwas

00:03:02: zu malen.

00:03:03: Ja.

00:03:04: Ja, dann hat sie Steine gebracht und dann haben wir Steine angemalt.

00:03:08: Ach so, okay.

00:03:10: Und jetzt ist natürlich für dich, du bist ja gefühlt immer im Urlaub, also zumindest

00:03:15: die Location angeht. Klar, du arbeitest ja die ganze Zeit. Wie kann ich mir das vorstellen?

00:03:19: Was unterscheidet jetzt den Urlaub? Urlaub, Urlaub von deinem normalen Leben?

00:03:24: Dass ich nicht ständig das Gefühl habe, ich müsste jetzt noch meine Masse checken, ja

00:03:30: noch zwei Stunden in den Laptop schauen und noch irgendein Video fertig bearbeiten und

00:03:35: so weiter. Dass ich jetzt wirklich einfach mal nichts muss. Gar nichts. Und ich wollte

00:03:43: auch jetzt eine Woche Urlaub machen, weil ich es hier so genieße mit dem Bauen. Wir haben jetzt

00:03:49: gestern nochmal einen zweiten Steg gebaut, wir haben nochmal eine Treppe gebaut für einen zweiten

00:03:56: Camper und jetzt konnte ich das wirklich mit einem guten Gefühl machen, ohne dass ich im Hinterkopf

00:04:03: hatte, ich müsste jetzt eigentlich arbeiten. Meinst du denn, es kristallisiert sich raus,

00:04:09: dass was handwerklich ist, beruflich zu machen vielleicht auch was wäre?

00:04:13: Vielleicht ist es jetzt einfach mein neues Hobby.

00:04:17: Und man sollte ja sein Hobby vielleicht nicht immer zum Beruf machen.

00:04:22: Es gibt ja Leute, die sagen, du sollst das finden, was du gerne machst und dann das zu

00:04:27: deinem Beruf machen. Und ich bin mir nicht mehr so sicher, ob das wirklich der beste Weg ist,

00:04:34: weil irgendwann wird dann das Hobby zum Beruf und dann ist das vielleicht nicht mehr Hobby.

00:04:40: Ja, dann verlierst du das Hobby bestimmt.

00:04:42: In Sicherheit. Weil du ja immer, du musst jetzt ganz

00:04:45: häufig immer die Aktion dann auch mit dem Job verknüpfen.

00:04:48: Geht ja fast gar nicht anders.

00:04:49: Ja.

00:04:51: Und das heißt, du bist aber immer noch da.

00:04:53: Ihr wolltet doch eigentlich vielleicht mal wieder weg.

00:04:56: Das hat sich jetzt aber auch erledigt für diese Woche, wie ich höre.

00:04:58: Ja, wir planen jetzt für Mittwoch oder Donnerstag.

00:05:02: Was ist heute Dienstag? Das wäre ja schon morgen. Ja, dann wahrscheinlich Donnerstag.

00:05:06: Weiter zu fahren.

00:05:07: Ja, dann für die drei Wochen, bis ihr wieder zurückkommt zum Geburtstag von deinem Kumpel

00:05:14: da. Jetzt bist du ja ein paar Wochen da und wenn wir mal wieder so zur, weiß ich nicht,

00:05:21: zum Kern unseres Podcasts zurückkommen, Thema Minimalismus. Was würdest du sagen,

00:05:26: ist in dir die letzten Wochen vorgegangen, in denen du jetzt da bist? Was hat sich vielleicht

00:05:30: verändert? Was siehst du vielleicht anders als vorher? Kannst du da schon ein kleines

00:05:34: Fazit ziehen? Ich meine, wenn du morgen fährst, kann man dir so ein bisschen Revue passieren

00:05:38: lassen. Also was ich in den Wochen gelernt habe, dass man noch viel weniger braucht,

00:05:46: als ich dachte. Eigentlich noch weniger Gegenstände und Dinge und es muss nicht alles neu sein.

00:05:53: Vor allem die Dinge, die wir hier gebaut haben, da war nichts neu.

00:05:58: Nicht mal ein Nagel.

00:06:01: Der Nagel war verrostet von irgendwo her.

00:06:05: Und ich wäre in den Baumarkt gefahren und hätte einen neuen Nagel gekauft.

00:06:09: Oder wenn der passende Nagel nicht da war, dann haben sie eine alte Schraube genommen und die Schraube als Nagel verwendet.

00:06:16: Wir hatten nicht mal eine Bohrmaschine oder einen Kreuzschraubenzieher.

00:06:21: wurde einfach alles mit dem Hammer reingehauen.

00:06:23: Aber es hält.

00:06:24: Mit dem Schraube reingehauen, okay.

00:06:27: Ja.

00:06:28: Okay.

00:06:29: Es hält, ja.

00:06:30: Und es muss nicht alles perfekt sein und nach diesen Wochen haben wir dann immer wieder

00:06:36: so gesagt, es ist imperfectly perfect.

00:06:40: Ja.

00:06:41: Und perfekt, perfekt, ja.

00:06:43: Und das reicht eigentlich.

00:06:45: Ich glaube daran zu erkennen, dass die Umgebung natürlich ganz entscheidend dafür ist, wie

00:06:54: man lebt.

00:06:55: Das ist ja jetzt kein Geheimnis, was ich hier erkenne, aber was mir gerade durch den

00:06:58: Kopf geht, ist, ich bin gespannt, wenn du wieder in die Zivilisation kommst, in die

00:07:04: Konsumgesellschaft, wie sehr du es dann schaffst, dir das noch zu bewahren oder wie schnell

00:07:09: man dann doch sagt, der Amazon-Account ist doch ziemlich nah und mit einem Klick habe

00:07:13: hier das was ich brauche, das ist mit Sicherheit schwerer dann wieder so durchzuziehen.

00:07:19: Ja, es war ja schon nur ein Tag wo wir mit dem Sohn hier nach Sarajevo gefahren sind

00:07:27: in die Stadt.

00:07:28: Also zuerst war es mal übel plötzlich so viele Leute wieder zu sehen auf einem Platz.

00:07:33: Und dann auch die Versuchung, weil wir sind auch in ein Shoppingcenter gegangen und in

00:07:40: Kleiderläden und ich habe dann auch zu Nicole gesagt, es war eigentlich gut, war er dabei,

00:07:46: weil wenn wir jetzt mehr Zeit gehabt hätten, hätte ich sicher wieder irgendein T-Shirt

00:07:51: oder irgendwas gekauft. Apropos kaufen. Was hast du gekauft? Rasenmäher zum drauf sitzen. Ich

00:08:00: habe Mist gebaut in Anführungszeichen. Wieso? Ich habe, ich weiß gar nicht, ob ich damit anfange

00:08:09: Oder ich hatte dir auch mal so einen Ausschnitt geschickt aus einem Podcast.

00:08:14: Hast du den gesehen oder gehört?

00:08:18: Nein, ich habe gedacht, ich nee, ich dachte, ich kann das live.

00:08:22: Dann kann ich gleich darauf reagieren.

00:08:25: Arbeit, wenn es eine Weisheit gibt, die über alle Epochen Bestand hat,

00:08:29: dann, dass die Jugend von heute verdorben und faul sei.

00:08:33: Bekanntermaßen hat Sokrates rund 400 Jahre vor Christus folgendes geschrieben,

00:08:38: Zitat Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität.

00:08:44: Zitat Ende.

00:08:45: Ein Ausspruch, der auch heute noch viel Zustimmung finden würde mit diesem Zusatz.

00:08:49: Die Jugend von heute will nicht mehr arbeiten, sie stellt hohe Ansprüche und priorisiert

00:08:54: ihre Freizeit.

00:08:55: Die sogenannte Generation Z und die Babyboomer scheinen sich am Arbeitsmarkt in feindlichen

00:09:01: Lagern gegenüberzustehen.

00:09:03: Zitat "Die Anspruchshaltung vieler in dieser Generation Z geht mir gegen den Strich",

00:09:09: Zitat Ende. So hat kürzlich der ehemalige Innen- und Verteidigungsminister Thomas de

00:09:14: Mesier gewettet. Er ist selbst Vertreter der Baby-Boomer-Generation. Doch Generationenforscher

00:09:21: Simon Schnetzer verteidigt die Gen Z. Zitat "Sie wollen nur anders arbeiten, anders motiviert

00:09:27: werden. Zitat Ende. Nur wie? Das fragen sich viele Arbeitgeber. Denn fest steht, dass es ohne den

00:09:34: Nachwuchs nicht gehen wird. Schon gar nicht angesichts des sich zuspitzenden Fachkräftemangels.

00:09:39: Eine Viertagewoche wäre eine Antwort. Für 82 Prozent der Genzettler ist dies ein Grund,

00:09:47: den Job zu wechseln. Doch was macht der Wunsch nach mehr Freizeit mit einer Volkswirtschaft,

00:09:52: die gerade in einer tiefgreifenden Schwächerphase steckt. Einige Ökonomen prophezeien dramatische

00:09:58: Folgen für das Sozialsystem und den Wirtschaftsstandort. Doch die gute Nachricht lautet, dass die Jungen

00:10:05: engagiert arbeiten wollen, solange sie wissen wofür. Positiv formuliert, die Gen Z stellt

00:10:11: sinnloses Schuften für den nächsten Karriereschritt und das größere Auto in Frage. Schaffen es

00:10:17: Arbeitgeber aber den Nachwuchskräften aufzuzeigen, welcher Sinn hinter ihrer Arbeit steckt,

00:10:21: dürften sie dafür mit dem Engagement der Jungen belohnt werden. Vielleicht ja auch ein guter

00:10:27: Anreiz für die Führungsetagen, sich selbst mal diese Frage zu stellen. Dann schaffen es im besten

00:10:33: Fall, die Boomer und die Gen Z gemeinsam motiviert für dasselbe Ziel zu arbeiten.

00:10:38: Das war ein Ausschnitt. Ich höre immer im Handelsblatt "Today" ein kurzer Podcast,

00:10:44: jeden Morgen 7-8 Minuten mit den wichtigsten News. Das ist auch das Einzige, was ich an Nachrichten

00:10:50: eigentlich konsumiere. Und als ich das hörte, ging mir so richtig ein Licht auf und folgende

00:10:58: Fragen. Also erstmal Punkt 1. Ich dachte immer ein Stück weit, wir leben hier in einer relativ

00:11:03: kleinen Bubble. Minimalismus ist noch nicht so im Mainstream angekommen. Es interessieren sich

00:11:08: ich zwar mehr dafür, aber naja, es geht schon. Und dass ich mit meinem Wunsch weniger zu arbeiten

00:11:15: und die Arbeitszeit zu reduzieren und so weiter doch relativ zur seltenen Spezies gehöre. Aber

00:11:23: dass es A) im Handelsblatt Gehör findet und B) das 82 Prozent sagen in unserem Alter, sie würden

00:11:31: den Job wechseln, um weniger arbeiten zu müssen, ist ja mega mega krass.

00:11:38: Also dieser Druck scheint ja in der ganzen Masse zu sein und was ich auch, die Frage,

00:11:43: die ich jetzt hier in Raum stelle, ist, wenn diese 82% das machen und 82% nicht nur 40

00:11:50: Stunden dann in 4 Tagen arbeiten, sondern wirklich weniger arbeiten, müssen diese 82%

00:11:56: nicht zwangsläufig auch Minimalisten werden, weil das Geld für andere Dinge gar nicht

00:12:00: reicht? Also für einen anderen Lebensstil?

00:12:04: Vielleicht. Ja, also wie sollte es anders sein? Wenn wirklich alle das so ernst meinen

00:12:13: und dann mit 30-40 Prozent weniger Geld auskommen müssen, dann muss man sich doch

00:12:17: beschneiden in irgendwelchen Bereichen. Ja, aber es ist ja nicht beschneiden.

00:12:22: Die Jungen sagen ja auch, sie wollen nicht arbeiten für das neue teure Auto.

00:12:27: vielleicht kommt es automatisch, dass die jungen Leute immer weniger konsumieren wollen.

00:12:32: Ich weiss nicht, ob ich jetzt auch krass in der Bubble bin hier mit dem Vanlife,

00:12:37: aber eigentlich genau was dort in diesem Podcast gesagt wurde,

00:12:41: genau diese Diskussion haben wir eigentlich täglich mit allen Vanlife,

00:12:46: weniger arbeiten, weniger konsum und die Arbeit zu Hause macht keinen Spaß,

00:12:52: weil sie den Sinn nicht sehen. Und wir treffen hier ja viele Ausbrecher eigentlich.

00:13:01: Ja, "beschneiden" war das falsche Wort, da hast du recht. Aber bewusst reduzieren und verzichten, ob

00:13:12: das jetzt ganz intrinsisch motiviert ist und ich mache es, weil es wirklich mein

00:13:16: Minister Wunsch ist das eine, aber ich sehe an mir selber auch ein Stück weit muss man

00:13:22: es ja auch machen, wenn man diesen Weg geht, der weniger Arbeit, dann beides geht ja auch

00:13:26: nicht. Selbst wenn ich wollte, könnte ich ja nicht so weitermachen wie vorher. Verstehst

00:13:30: du, was ich meine?

00:13:31: Ja, die Frage ist ja auch, wenn wir sagen, es gibt ab jetzt die Viertageswoche für alle,

00:13:39: wird dann der Lohn angepasst oder nicht? Das müsste man ja diskutieren. Oder man sagt,

00:13:46: arbeiten jetzt vier Tage, aber der Lohn bleibt gleich.

00:13:48: Weil die Produktivität gleich bleibt und es funktioniert auch so meinst du?

00:13:53: Total, es gibt ja schon genügend Studien, die zeigen, dass in 80% Arbeit der Output

00:14:00: genau gleich ist wie bei 100%.

00:14:03: Also könnte der Lohn ja auch bleiben und so würde auch alle ruhig gestellt werden, die

00:14:08: sagen, die Wirtschaft würde nicht mehr funktionieren, weil die Leute nicht mehr konsumieren.

00:14:11: Ja, gut, unter der Prämisse, stimmt,

00:14:15: müsste sich nicht zwangsläufig was ändern.

00:14:17: Aber ich fand's krass und ich glaub immer mehr,

00:14:21: ich hatte es vorher schon so in mir drin, aber jetzt noch viel mehr,

00:14:24: dass das, was wir hier machen,

00:14:26: etwas ist, was immer mehr und immer mehr Leute beschäftigen wird.

00:14:30: Und dass auch, glaub ich, zwangsläufig die Leute

00:14:32: durch ziemlich ähnliche Phasen gehen, wie wir sie gegangen sind,

00:14:36: weil das mehr oder weniger gar nicht anders geht.

00:14:38: Also du fängst irgendwo an, probierst dich reinzuarbeiten, fängst an, wenn wir so rekapitulieren

00:14:44: unser letztes halbes Jahr, mit den einfachen Dingen, mit Ausmisten, mit Sachen, und bewusster

00:14:50: wahrnehmen und und und und dann diese ganzen Schritte, die wir gegangen sind, da werden

00:14:55: sich so viele wiederfinden und das finde ich, ja finde ich irgendwie cool auch und irgendwann

00:15:00: ist man, glaube ich, vielleicht sogar die Mehrheit der Leute, ne?

00:15:04: Also in unserer Generation.

00:15:05: Die Alten werden ja sowieso nach und nach die Erde verlassen.

00:15:08: Und ja, mal gucken, was die ganz jungen dann wieder für Flausen im Kopf haben.

00:15:13: Aber, hm, ja, fand ich ganz cool.

00:15:15: Ein bisschen im Kontrast dazu steht aber, dass ich mich wieder hab verleiten lassen.

00:15:22: Und ich hab wieder überlegt, erzähl ichs dir ja nicht, weil du bist immer hier so der,

00:15:26: der nachher schimpfen kann.

00:15:27: Hier zu Hause schimpft ja keiner.

00:15:28: Aber ich erzähl's auch, weil ich auch zeigen möchte,

00:15:34: egal wie sehr ich mich damit beschäftige,

00:15:36: ich fall auch immer wieder auf die Tricks rein,

00:15:41: das ist falsch gesagt, aber ich tappe immer wieder ins Fettnäpfchen.

00:15:44: Ich probier die Geschichte gar nicht schön zu erzählen oder schön auszuschmücken,

00:15:49: ich komm gleich auf den Punkt, ich hab mir ein E-Bike gekauft.

00:15:52: Ich würde es jetzt super gerne verteidigen mit Gesundheit und Co, mache es aber nicht,

00:15:58: weil mir klar ist, es gibt immer eine Ausrede und der, der sich einen Ferrari kauft, der

00:16:03: kann auch sagen, wenn ich jetzt aber zwei Stunden über die Nordschleife fahre und da

00:16:06: ganz wild ruht, dann habe ich auch 600 Kalorien verbrannt und was für meine Fitness getan.

00:16:10: Also ich verteidige es nicht. Ich weiß nicht, ob ich mich richtig schlecht fühle, denn es

00:16:18: könnte jetzt der Anfangshype sein oder auch nicht. Ich mache natürlich gerade extrem

00:16:24: viel sport damit also ich neben dem laufen fahre ich jetzt noch fahrrad gestern bin ich 80 kilometer gefahren

00:16:29: Zwischenfrage ja

00:16:32: Kannst du mit dem e-bike zur arbeit fahren wenn du wieder beginnt ich bin die strecke jetzt mal gefahren um das mal zu testen

00:16:39: Aber das sind 42 minuten das ist schon ganz schön lange anstatt 20 mit dem auto

00:16:45: Also es würde gehen aber das ist schon viel zeit die ich dann zu jetzt sich auf dem rad verbringen würde

00:16:53: Meine Frau...

00:16:55: Aber du hättest gleich was für dich gemacht und für die Umwelt.

00:16:59: Und so weiter.

00:17:02: Ja, genau. Es würde gehen, deswegen bin ich die Strecke immer abgefahren.

00:17:05: Aber da musst du schon morgens viel Zeit haben.

00:17:07: Oder du sagst, komm ich nehme mir jetzt da die Minuten, um das zu machen.

00:17:11: Ja, eine Frage an dich.

00:17:15: Was würdest du denn sagen, wann ist ein Punkt erreicht,

00:17:21: wo man sich sowas guten Gewissens kaufen kann. Weil jetzt die nächsten 50 Jahre gar

00:17:28: nichts mehr konsumieren ist ja jetzt auch nicht das erklärte Ziel.

00:17:31: Nee, überhaupt nicht. Also ich finde jetzt ein E-Bike ist auch nichts unnötiges. Und da kommen

00:17:42: wir ja wieder zum Ursprung zurück und man kann sich das immer natürlich auch schönreden. Aber

00:17:47: Aber wenn dir ein Gegenstand einen Mehrwert gibt, wieso nicht?

00:17:51: Wenn du jetzt das E-Bike kaufst, die erste Woche brauchst du das und nach einer Woche

00:18:00: steht es nur noch im Keller oder in der Garage, dann war das ein unnötiger Kauf.

00:18:07: Und dann würde ich sicher sagen, verkaufe es gleich wieder.

00:18:13: Man kann das ja auch einfach mal testen und aber ein E-Bike ist jetzt nichts. Wenn du dafür Fahrzeit

00:18:22: vom Auto reduzieren kannst, ist das ja für die Umwelt gut und es ist für dich gut.

00:18:27: Das ist jetzt nicht, dass ein E-Bike ein schlechter Kauf ist.

00:18:31: Naja, ich hatte ja vorher auch ein normales Fahrrad, muss man ja auch sagen. Also ich wäre ja auch mit

00:18:35: dem Fahrrad überall angekommen. Mein Gedanke ist, und das zeigt sich jetzt gerade schon,

00:18:39: aber es ist auch noch sehr frisch die Investition. Ich fahre natürlich jetzt viel öfter Fahrrad,

00:18:44: weil ich weiß, jetzt einen heftigen Berg oder so kannst du mit dem Motor natürlich rausnehmen,

00:18:49: wo du vorher sagen würdest, boah, da habe ich jetzt aber gar keinen Nerv drauf. Also ich bin

00:18:52: ja in meinem ganzen Leben noch keine 80 Kilometer gefahren, so wie jetzt mit dem Ding. Und selbst

00:18:58: wenn du kurze Strecken fährst mit Motorunterstützung, dann verbrauche ich laut meiner App hier in 20,

00:19:03: 30 Minuten so 400, 500 Kalorien. Das ist zwar nicht wahnsinnig viel, aber das sind 400, 500,

00:19:08: die hätte ich nicht verbraucht, wenn ich das E-Bike nicht hätte. Weiß ich das mein?

00:19:12: Ja, das sind zwei Scheiden Käse.

00:19:14: Ja, genau. Ja. Und von daher, aber ich habe halt immer noch den Gedanken, also ich weiß

00:19:24: nicht, ne, ob das hätte sein müssen.

00:19:27: Ja, aber das ist ja, wir beschäftigen uns so fest mit Konsum, dass halt unser Hirn jetzt

00:19:38: auch schon ein wenig brainwashed ist. Das war ja dasselbe wie vor sechs Monaten, wo ich gesagt habe,

00:19:45: ich weiss nicht, ob ich ein neues MacBook kaufen soll oder nicht. Das alte funktioniert ja eigentlich

00:19:50: noch, aber das neue wäre etwas größer und für die Reise wäre es gut. Ich habe ja so lange überlegt,

00:19:58: ob ich soll oder nicht und der Kauf hat sich ja dann auch nicht wirklich gut angefühlt und ich

00:20:04: Ich glaube, das ist auch das Gefährliche.

00:20:06: Ich vergleiche das immer mit einer Diät.

00:20:10: Wenn du eine Diät machen willst und danach isst du nur noch Gemüse

00:20:15: und gönnst dir keine Schokolade mehr,

00:20:19: dann macht das irgendwann keinen Spaß mehr.

00:20:22: Ja, gönnst du recht.

00:20:24: Und dann ist das langfristig, ist das auch nicht nachhaltig,

00:20:27: wenn du dann irgendwann denkst, ach, Minimalismus ist die grösste Kacke.

00:20:32: Ich kaufe jetzt einfach alles wieder, weil ich habe alles vermisst.

00:20:36: Stimmt.

00:20:37: Schließlich muss sie auch leben.

00:20:40: Apropos nachhaltig, was sich aber definitiv für mich verändert hat, wenn ich mir irgendwas

00:20:46: hole oder irgendwo den Gedanken habe, was zu kaufen, dann ist meine erste Anlaufstelle

00:20:50: mittlerweile immer gebraucht, Warenbörsen.

00:20:52: Ich habe schon ewig nichts mehr neu geholt und bin super happy damit, auch wenn der Aufwand

00:20:58: manchmal ein bisschen größer ist, weil du dich mit irgendwelchen Verkäufern rum ärgern

00:21:00: musst und so weiter. Aber das ist schon mal mein kleiner Beitrag zu dem Thema.

00:21:06: Sehr gut.

00:21:08: Ich habe noch eine Frage an dich. Ich bin ja jetzt viel gelaufen in letzter Zeit, gejoggt und habe

00:21:14: auch viele Podcasts nebenbei gehört, weil mir das hilft, so über die Kilometer zu kommen. Und ich

00:21:20: habe Baywatch Berlin gehört. Das ist der Podcast von Klaas Heufer-Umlauf und noch zwei seiner Kumpels

00:21:26: aus der Firma und die haben ein Thema aufgemacht, die haben über den Jakobsweg gesprochen und

00:21:32: drüber laufen und dass das natürlich nur Leute machen, die irgendwie zu sich selbst

00:21:36: finden wollen, zur Ruhe kommen wollen und so weiter.

00:21:39: Und haben für sich aber festgestellt, dass das für die der Albtraum wäre, in so einer

00:21:46: Hütte mit denen zusammen irgendwo zu übernachten, also neben der Tatsache, dass alles eng ist

00:21:50: und so weiter, aber weil die gesagt haben, Leute, die das machen, sind ja, ich glaube,

00:21:56: mehr oder weniger zwangsläufig im Deep Talk gefangen. Also Small Talk ist da schwer,

00:22:02: weil jeder hat so tief greifende Themen für sich, die er gerade bewegt, dass wahrscheinlich

00:22:06: oftmals gleich auch darüber gesprochen wird. Weißt du, wie ich das meine? Und ich selber

00:22:12: muss auch sagen, dass ich eher mittlerweile gerne in die Tiefe gehe und mir aber auch

00:22:18: vorstellen kann, dass es manche nervt und gar keinen Bock hat, über das Wetter oder

00:22:22: über die Fußballergebnisse zu sprechen, weil mich das einfach langweilt.

00:22:27: Ich habe auch zu meiner Frau gesagt, die wollte gestern viermal erzählen, jetzt ist es warm,

00:22:31: jetzt ist es kalt, aber gleich regnet es.

00:22:32: Ich sagte, was ist das hier?

00:22:34: Können wir auch noch über was anderes sprechen?

00:22:36: Das heißt nicht, dass sie...

00:22:38: Meine Freundin und ich sagen dem Leerlauf, das ist immer unser Wort, wenn wir mit Leuten

00:22:44: diskutieren, da hängen wir ab.

00:22:46: Dann sagen wir immer, das ist jetzt einfach Leerlauf.

00:22:48: Mach mal einen Gang rein und sprich über etwas Tiefgründiges.

00:22:54: Das ist hier unterwegs sehr oft, so mit Van Lifer.

00:22:58: Das ist auch viel Deep Talk.

00:23:00: Am Anfang vielleicht kurz, was arbeitest du?

00:23:04: Arbeitest du von unterwegs oder nicht?

00:23:06: Standardfrage.

00:23:07: Und danach wird das oft sehr Gott und die Welt und politisch und weiß nicht was.

00:23:13: Und ich bin jetzt so ein bisschen die...

00:23:15: Was für ein Typ bist du da?

00:23:17: Ich kann verstehen, dass manche das anstrengend finden.

00:23:21: Was ist Smalltalk? Für was?

00:23:23: Ich will die Leute kennenlernen und...

00:23:28: Glückes sagt interessieren mich oft so die...

00:23:32: Wieso machen sie das hier?

00:23:34: Was ist passiert im Leben, was sie gesagt haben?

00:23:39: "Scheiss auf alles, ich ziehe in meinen Van und bereise die Welt."

00:23:43: Und oft, oft kommen wir jetzt zurück zu dem Ausschnitt aus dem Podcast.

00:23:48: Es ist genau das. Der Job hat mich nicht erfüllt.

00:23:51: Und ich sehe es nicht ein für irgendwelche Personen, mich abzuracken.

00:23:56: Und habe keine Zeit für mich.

00:23:58: Und das ganze Konsumzeugs macht mich nicht glücklich.

00:24:02: Und dann bin ich mal eine Woche mit einem gemieteten Van los und habe gemerkt, okay, das ist es.

00:24:08: Ich wollte gerade sagen, dass du ja da natürlich auch mit denen konfrontiert bist, mit den Leuten,

00:24:13: die das schon final quasi alles sich geklärt haben.

00:24:16: Aber wenn du sagst gemietet, dann probieren die das ja teilweise auch erst aus.

00:24:19: Ich dachte erst, dass sind alles schon die Aussteiger, die sich dann da versammeln.

00:24:22: Nein, es gibt auch solche.

00:24:24: Also hier kommen ja täglich neue.

00:24:26: Das ist sehr interessant.

00:24:27: Du hast jeden Tag eine neue Geschichte.

00:24:29: Wir erzählen jeden Tag das Gleiche.

00:24:31: Ja, sagen wir täglich Grüße das Murmeltier.

00:24:35: Es gibt auch viele, die sind jetzt so ein Monat unterwegs und alle sagen, es ist so schlimm,

00:24:41: zurückzumissen, zurück ins eigene Land, zurück in die Arbeit.

00:24:45: Ach heftig.

00:24:46: Und sie fragen uns immer, wie habt ihr das gemacht?

00:24:49: Habt ihr eine Idee, wie wir das auch machen könnten?

00:24:53: Heftig.

00:24:54: Ja, na dann halten wir fest, wir sind nicht alleine.

00:24:58: Es werden noch viele dazukommen, was wir übrigens auch, Kleiner Adnothis, ganz cool

00:25:04: an den Podcastzahlen sieht, aber ich bin nicht überrascht, wir haben in den letzten

00:25:07: zwei Wochen würde ich sagen fast 20 Prozent Abonnenten dazugewonnen.

00:25:11: Wow, vielen Dank an alle.

00:25:13: Genau, richtig cool, motiviert uns weiter zu machen und ja, dann bin ich mal gespannt,

00:25:19: ob du dich nächste Woche mal von woanders meldest oder bleibst wo du bist.

00:25:22: Ich radel hier ein bisschen durch die Gegend und ja, dann hören wir uns, ne?

00:25:28: Super, bis nächste Woche.

00:25:30: Alles klar, was geil, bis dann, ciao ciao.

00:25:32: Tschüss.

00:25:32: [SILENCE]

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